:: Grasshoppers - FC Basel

Es war einiges los in Zürich an diesem feucht-warmen Samstagabend. Tags zuvor wurde ein Farbanschlag auf die Basler-Werbetafel verübt, welche bis zum Spiel aber wieder gereinigt wurde. Der Tag selber wurde bereits am Nachmittag lanciert, als der Hauptbahnhof wegen einer Bombendrohung evakuiert werden musste. Einen Zusammenhang mit den eintreffenden Baslern ist aber nicht erwiesen. Einige Gästefans waren zu diesem Zeitpunkt, wie allgemein bekannt, mit dem Velo nach Zürich unterwegs, um gegen die Vorkommnisse von Altstetten zu protestieren. Beim Hardturm konnte man dann eine Polizeipräsenz vorfinden, die es so bis jetzt noch nicht gegeben hatte. Dennoch gelang es einigen Baslern bereits früh, sich auf die Zürcher Seite durchzuschleichen und es kam zu einigen kleinen Scharmützeln vor dem Spiel. Das Stadion war mit 11'000 Zuschauern eher mager gefüllt. Aber wenigstens diese sollten ihr Kommen nicht bereuen. Zu Spielbeginn wurde in der Estrade Ost ein grossen Spruchband mit dem Text „Hardturms Leute Siegen Heute“ hochgezogen. Dazu wurden zahlreiche Fähnchen in Blau und Weiss geschwenkt. Die Basler ihrerseits zeigten eine Stadionszene mit der Muttenzerkurve im Hintergrund. Dazu einen Freistoss des FCB gegen eine verängstigte GC-Mauer. Dazu sollte ein Ball ins Tor. Der wollte aber nicht so recht rein. Eine Szene mit Signalwirkung, wie man später sehen konnte. Die Stimmung zu Beginn auf beiden Seiten sehr gut. Endlich schrie die Estrade Ost ihre Mannschaft wieder gemeinsam zum Sieg. Und die Mannschaft machte gleich mächtig Dampf. Bereits nach sechs Minuten lag sie in Führung. Riesiger Jubel danach bei den GC-Fans. Wer jetzt dachte, die Basler konnten reagieren, sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Den Hoppers gelangen noch vor der Pause die Treffer zum 2:0 und 3:0. Manche dachten sich im falschen Film. Der Support bei den Baslern gegen Schluss der Halbzeit inexistent. Nach dem Seitenwechsel eine Pyroshow der Baslern. Nichts Aussergewöhnliches; aber einige Leute im Stadion regten sich dennoch tierisch auf. Der Support bei den Hoppers nun nicht mehr ganz so gut. Der Meister kam besser in Fahrt und das Zittern – es geht ja immerhin noch um den UEFA-Cup-Platz – hatte begonnen. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit konnten dann einige wüste Szenen in der Kurve der Hoppers beobachtet werden. Einige Fans gingen gegenseitig aufeinander los, was zu grossen Tumulten führte. Diejenigen die sich nicht an diesen beteiligten, sahen das erste Tor der Basler. Nun stürmten die Gäste nochmals an, was aber auch zu Konterchancen führte. Und eben eine dieser verwandelte Publikumsliebling Demba Touré und es konnte gefeiert werden. Die Stimmung nun bombastisch, einige Petarden wurden nun auch bei den Hoppers gezündet und auch der Basler Anhang feierte (sich selber). Nochmals wurde das Spruchband über die jubelnde Menge gezogen. Währenddessen nun aber wüste Szene in der Gästekurve. Die Tribüne wurde auseinander genommen und nach Spielschluss gar ein Feuer mit Brennsprit gelegt. Die Feuerwehr konnte schlimmeres verhindern. Wer die Gästetribüne nach Spielschluss beäugte, dem war klar, dass ein solches Verhalten wohl sehr kontraproduktiv für alle Fananliegen ist. Auf der anderen Seite wurde aber gefeiert. Und auch die Mannschaft genoss nach Spielschluss das Bad in der Menge. Vor dem Stadion formierten sich später einige dutzend Leute. Die Polizei war erneut mit einem Grossaufgebot vor Ort, als eine riesige Basler Meute auf die Estrade Ost zumarschierte. Doch dann setzte sintflutartiger Regenfall ein, was wohl ein Zusammentreffen eher verhinderte als die grosse Polizeipräsenz. Dennoch kam es im weiteren Verlauf zu einigen Scharmützel ums Stadion und in der Stadt. Ein Zürcher Fan musste hospitalisiert werden. Fazit des Tages: Auf nach La Chaux-de-Fonds, denn es geht noch um was!

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