:: FC Zürich - Grasshoppers

Auswärtsspiel im Hardturm – ein komisches Gefühl. Insbesondere dann, wenn von den 14'500 Zuschauern rund 10'000 FCZ-Fan sind. So musste man sich, begleitet von zahlreichen Aggressionen, auf die Westseite durchkämpfen. Dort wurde dazu aufgerufen, die Estrade West zu meiden und stattdessen auf die Tribüne zu gehen. Ein Grossteil folgte dem Aufruf, doch zahlreiche „Gelegenheitsbesucher“ waren schliesslich trotzdem auf der Stehrampe. Doch Gott straft oft sofort und so setzte kurz nach Spielbeginn starker Regen ein. Im grossen Ganzen muss man sagen, dass die Separierung der Fans gut funktionierte. Einzig eine kleinere Gruppe wagte sich in die Estrade Ost und prompt kam es zwischenzeitlich zu Ausschreitungen im Stadion. Auf der Tribüne West kämpften sich derweilen die Stewards durch die Massen. Ihr Problem: Die Tickets aus dem Vorverkauf waren nummeriert, die von der Tageskasse nicht. Somit hatten die Herren in Gelb einiges zu tun. Stimmungsmässig kam aus der Westkurve hin und wieder mal ein Lied. Da viele Fans weiterhin boykottieren und teilweise gar nicht im Stadion waren, blieb es aber dabei. Spruchbänder zu Beginn des Spieles machten zusätzlich auf die aktuelle Problematik aufmerksam. Doch man muss auch sagen, das von der Gegenseite nicht gerade viel Support zu hören war, obwohl die Estrade Ost ausverkauft war. Die Vermutung liegt aber nahe, dass dies wohl eher an der Akustik der Ostkurve lag. Für Gelächter sorgte in der zweiten Halbzeit ein Clown, der seinen Auftritt vor der GC-Fankurve hatte. Auch er machte auf die Behandlung der eigenen Fans durch die Vereine aufmerksam. Keinen gemütlichen Abend hatte der FCZ-Goalie. Er wurde ständig mit zahlreichen Fressalien eingedeckt. Das Spiel selber war auf dürftigem Niveau. Erneut brachten Ausraster von Einzelspielern GC um den Sieg. Zuerst provozierte Coltorti einen absolut unnötigen Penalty, dann musste Pinto wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Doch erstaunlicherweise spielte GC zu Zehnt besser und so wurde es gegen Ende, beim Stand von 2:0, doch nochmals spannend. Denn Salatic gelang der Anschlusstreffer. Ja und wenn Chancentod Touré am Schluss noch das Tor erzielt hätte, hätte man noch einen Punkt entführt. So endete das Spiel 2:1 und GC muss aufpassen, dass man nicht wieder in einen Negativ-Strudel hineingerät, wie es in den vergangenen Jahren nach Niederlagen in wichtigen Spielen häufig der Fall war.

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