Endlich. In den vergangenen Jahren stand des öfteren die Partie FC Vaduz gegen die Grasshoppers auf dem Testspielprogramm. Da es Tage zuvor meist wie aus Kübeln goss oder extrem geschneit hat, wurden diese Partien abgesagt oder in den Campus verschoben. Heute war es also soweit. Bei prächtigem Sonnenschein trafen die ersten Fans aus Zürich eine Stunde vor dem Spiel beim Rheinparkstadion ein. Mittlerweile sind 4 überdachte Sitzplatztribünen erstellt worden, wobei die 2 Tribünen hinter den Toren in Stehplatzkurven umgewandelt werden könnten. Somit beträgt die Gesamtkapazität 6'127 bzw. 7'838. Ganz so viele kamen heute nicht, trotz Gratiseintritt. Die Anspielzeit für ein Spiel unter der Woche, mit 14h00 nicht sehr Fanfreundlich. Dennoch trafen nach und nach erstaunlicherweise immer mehr GC-Fans im Stadioncafé ein. Bei einem ersten Blick auf den Rasen fiel auf, das dafür viele Stammspieler fehlen. Nicht mit ins Ländle reisten: Salatic, Renggli, F. und R. Feltscher, Vallori, Zarate, Bobadilla sowie die rekonvaleszenten Sutter und Smiljanic, ebenso fehlten Touré (verletzt) und Mikari (Afrika-Cup). Jakupovic sass zudem nur auf der Bank. So konnten die Jungen aus der U21 sowie die beiden Testspieler zeigen was sie können. Vor Djukic spielten Voser, Colina, Sbarra und Daprelà in der Verteidigung. Im defensiven Mittelfeld agierten Rinaldo und Lalombongo, im offensiven Blumer, Rici Cabanas zusammen mit Dos Santos. Einzige Spitze spielte Testspieler und ex-Vaduzer Sara. Zur Pause gabs drei 1:1-Positionswechsel, Schiendorfer ersetzte Voser, Frontino kam für Rici und Testspieler Nr. 2 Machado ersetzte Sara, Klingler wurde nicht eingewechselt. Testspiele sind bekannterweise zum testen da, so konnte man auch kein Spektakel erwarten. Überrascht wurde man indessen auch nicht. Für die Hoppers schaute neben 2 Blumer Offsidetoren nicht viel heraus, vielleicht irritierte die Maske des Tohüters zu stark. Die Liechtensteiner konnten mit einigen gefährlichen Kopfbällen im GC-Strafraum abschliessen, Djukic wurde aber entweder angeschossen oder er krallte sich die Bälle. Über die beiden Testspieler kann wohl noch kein endgültiges Fazit gezogen werden. Sara könnte ein valabler Ersatz für Bobadilla werden, mit seiner Grösse sicher ein Gewinn für die Offensive. Machado könnte mit seinem Alter auch noch in der U21 Erfahrungen sammeln. Mal sehen ob die beiden nochmals eine Chance erhalten, zu wünschen wäre es. Neben den roten Schuhen von Sara fiel bei den Hoppers besonders Josip Colina auf. In der ersten Halbzeit lieferte er sich bereits ein lautes Wortgefecht mit dem Schiedsrichter. In der zweiten Halbzeit war er weiterhin nicht einverstanden mit den Entscheidungen des Unparteiischen, für sein Ballwegkicken sah er die einzige gelbe Karte des Spiels. Nur wenige Minuten danach drückte er als letzter Mann, den auf das Tor ziehenden Stürmer zu Boden. Ein raunen ging durch die rund 250 Zuschauer, denn Colina kam straffrei davon. Der Freistoss änderte auch nichts mehr am Schlussresultat von 0:0. So verliess man das Rheintal mit dem Eindruck an ein schmuckes Stadion, sicher eines der schöneren in der zweitobersten Liga, die Aufstiegschancen für Heinz Hermann und sein Team sind ja durchaus intakt. Am Samstag wird GC-Trainer Latour wohl eine völlig anders zusammengestellte Mannschaft gegen den FC Winterthur auflaufen lassen. Das Spiel findet dank dem guten Wetter nicht wie geplant auf Kunstrasen in Winterthur, sondern auf Naturrasen im GC/Campus statt.