:: 1. FC Nürnberg - Grasshoppers

Zum Abschluss der kurzen Rückrundenvorbereitung stand das dritte Testspiel gegen einen Bundesligisten im Terminkalender. Mit den beiden Siegen auf Teneriffa gegen Hertha BSC und Hannover 96 hat man bereits für Aufsehen gesorgt. Wie es der Zufall wollte, testete der FC Zürich 3 Tage zuvor gegen den selben Gegner wie die Grasshoppers heute. Der heutige Test war für beide Teams der letzte bevor es in der kommenden Woche wieder ernst gilt. Nach dem Motto viele Wege führen nach Nürnberg, machten sich etliche Fans auf den Weg ins Frankenstadion, welches nun offiziell easyCredit Stadion heisst. Ausser direkt vor Ort wurde der Namensänderung offenbar nirgends Beachtung geschenkt. Die ersten verliessen Zürich bereits in den frühen Morgenstunden. Dank dem (zu?) breiten Bahnangebot sah man an den verschiedensten Bahnhöfen immer wieder die blau-weissen Farben. Dazu reisten noch einige per Car und PW an. Da beim Testspiel Tage zuvor nur ca. 1'600 Zuschauer anwesend waren (für einen Mittwochnachmittag trotzdem ganz ordentlich), rechneten die Verantwortlichen heute offenbar mit keiner grossen zusätzlichen Nachfrage. Die Schlangen an den Kassen (für die Haupttribüne war gerade mal ein Schalter beim Haupteingang offen) wurden immer länger. Für 5 Euro gabs Stehplätze, für 10 Euro einen Sitzplatz hoch oben auf der Tribüne. Auch im Cateringbereich fuhr man kein grosses Geschütz auf. Ein Bierstand, ein Pommes-/Würstchenstand und ein Kiosk, das wars für den Tribünensektor, wo sich sicher 3'000 Leute einfanden. Wartezeit ab Pausenbeginn knapp 30 Minuten... Ein Stück weit fühlte man sich an den Letzigrund erinnert, Leichtathletikbahn und tausende rote Stühle. Immerhin war das Essen geniessbar. Fussball wurde natürlich auch noch gespielt. In der Startaufstellung der Hoppers fehlten erneut Cabanas, Smiljanic und Dos Santos. So spielten unteranderem die beiden 17-jährigen Rolf Feltscher und Daprelà auf den Aussenverteiderpositionen und alle 3 defensiven Mittelfeldspieler, wobei Rinlaldo den offensiven Part übernahm, währenddesssen Captain Salatic und Renggli hinter ihm abräumten. Zarate erhielt den Platz im linken Mittelffeld zugesprochen. Er war auch für die Ausführung der Corner verantwortlich. Von den letzten 4 Toren fielen 3 per Kopf nach Standards. Dies scheinen die Nürnberger nicht in ihre Matchbesprechung aufgenommen zu haben. Denn das 1:0 durch wie auch das 2:0 von Bobadilla wurden nach dem selben Muster erzielt. Nach den beiden frühen Toren wurde es im Nürnberger Publikum für einige Minuten ganz ruhig. Das die roten aber auch etwas drauf haben, zeigte sich nur wenig später als Engelhardt den herrlichen Anschlusstreffer und Sturmriese Jan Koller den Ausgleich noch vor der Pause erzielten. Nach dem Pausentee durften dann auch die 3 erfahrenen Cracks ran, wobei Dos Santos auf der rechten Seite zum Einsatz kam, dies ist wohl mehr als ein Denkzettel. Das Spiel sehr unterhaltsam, die Zürcher hielten weiterhin gut mit, wurden aber auch das eine oder andere Mal überlaufen. Dank Renggli ging GC nochmals in Führung. Mit dem dritten Sieg gegen ein Bundesligateam innert 2 Wochen wurde dann leider doch nichts. Koller hatte bei einem Zweikampf gegen Rolf Feltscher im Strafraum etwas Probleme mit dem Gleichgewicht. Der darauffolgende Elfmeter wurde von Pinola eiskalt zum 3:3 verwandelt. Kurz vor Schluss gabs dann ein elfmeterwürdigeres Foul, wo der Pfiff glücklicherweise ausblieb, wohl ein Stück weit auch Kompensation zu einem nicht gepfiffenen Handspenalty für GC in der ersten Halbzeit. Damit bleiben die Grasshoppers seit dem 100. Derbysieg im Dezember ungeschalgen! Die Spieler bedankten sich bei den rund 150 mitgereisten Fans, welche unter den insgesamt 6'812 Zuschauern immer wieder zu hören waren, für den Support. Nach dem Spiel blieb es ruhig und es entschwanden alle wieder in eine andere Richtung. Die nächste Reise tritt man dann wieder gemeinsam an, mit dem Extrazug nach Sion (sofern dort das Spielterrain wieder aufgetaut ist). Fazit der Testspielserie gegen die 3 Bundesligisten: 2 Siege, 1 Remis, 6:4 Tore, sowie gegen die 3 unterklassigen: 2 Siege, 1 Remis, 3:0 Tore. Was diese Resultate wirklich wert sind, werden die kommenden 18 Spiele zeigen.

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