:: Grasshoppers - FC Basel

Nach dem klaren Sieg in St. Gallen kam nun der Noch-Tabellenführer in den Letzigrund. Das Ganze startete bereits um 18:45 an einem Mittwoch Abend, was mit einem Aufmarsch von nur 6'700 Zuschauern quittiert wurde.
Latour liess mit der gleichen Aufstellung antreten wie in St.Gallen, jedoch entwickelte sich das Spiel komplett anders. Anstelle eines offenen Schlagabtausches gab es genau gar nichts zu sehen. Man kennt dieses Muster langsam: Die Basler können entweder kurz nach Spielbeginn entscheidend vorlegen oder es steht lange 0:0, bis der Ball kurz vor Schluss doch im GC-Tor liegt (meist begleitet von Zweifeln, ob es sich um einen regulären Treffer handelt).
Das Sehenswerteste an der Halbzeit war die kleine Choreografie in der Gästekurve, wo beim Einmarsch der Teams Papierfetzen in die Luft geworfen wurden. Im Spiel gab es kaum Torszenen und keinen guten Fussball - kein Wunder also, dass es zur Pause noch 0:0 stand.
Erst zum zweiten Mal gab es im Letzigrund bei einem GC-Spiel eine Pyroshow zu sehen. Das Spiel blieb leider auch weiterhin unterkühlt, zumindest noch weitere 20 Minuten lang. Nach etwas über einer Stunde war es Carlitos, der sonst von Daprelà zumeist abgemeldet wurde, der den ersten gefährlichen Schuss aufs Tor brachte. Der Ball traf den einen Pfosten, dann auch noch den anderen und kullerte schliesslich in die Hände von Jakupovic. Das Gefühl der Erleichterung währte leider nicht lange. Nach einem langen Freistoss und einem Getümmel im Strafraum war der Ball dann doch im Tor. Der Torschütze hatte allerdings die Hand zur Hilfe genommen, doch die stürmischen und berechtigten Proteste der Hoppers wurden nicht angehört von Schiedsrichter Kever. Ein weiteres Mal in dieser Saison brachte eine Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Trios GC in Bedrängnis.
Ein Blick in die Statistik machte einem kaum Mut in dieser Situation: in den 27 Spielen zuvor konnte erst ganze drei Mal nach einem Rückstand wieder reagiert und der Ausgleich erzielt werden. Dies war zweimal gegen YB der Fall (der Treffer zum 3:3 Endstand und einer zum 2:2 in Bern bei der 2:3 Niederlage) und einmal gegen St.Gallen (das 2:2 bei der 3:5 Niederlage). So war es wie so oft gegen Basel: GC stürmte in den letzten 20 Minuten, doch wurde es nur selten gefährlich und wenn, dann nach einer Einzelleistung vom starken Bobadilla. Sieben Minuten vor Ende wurde der offensiv stärkere Colina für Renggli eingewechselt, drei Minuten später kam mit Frank Feltscher ein frischer Mann für den müden Gabriel ins Spiel und kurz darauf mit Madou auch noch ein weiterer Stürmer für Salatic. Die reguläre Spielzeit lief ab und es wurden vier Minuten Nachspielzeit angezeigt - Zeit war also noch vorhanden. Erst waren es aber die Basler die zur Torchance kamen. Doch dann versuchte Colina das Spiel schnell zu machen: Nach einem Doppelpass konnte er auf der rechten Seite durchlaufen. Costanzo kam unmotiviert aus seinem Tor und Colina legte den Ball quer, wo gleich zwei Hoppers standen. Es war Bobadilla, der mit seinem 14. Saisontor den riesen Jubel im Stadion auslöste. Und das Spiel war noch nicht vorbei. Man feierte bereits und Madou hatte gar noch die Chance zum Siegestreffer. Soweit kam es nicht mehr, aber dennoch konnte man mit gutem Gewissen die Mannschaft für das gezeigte ausgiebig feriern und danach einigermassen zufrieden nach Hause gehen.
Natürlich wäre mehr drin gelegen gegen dieses Basel, doch mit etwas Abstand betrachtet kann man feststellen: Die 40-Punkte-Marke ist nun geknackt und durch die heute gezeigte Reaktion auf den unglücklich zustande gekommenen Rückstand, wurde ein weiterer Schritt nach vorne gemacht. Nach einer zehntägigen Spielpause warten das Auswärtsspiel in Luzern (Sonntag, 13.04.08 um 16h00) und wohl ein weiteres "Abschiedsspiel" in Thun, bevor das letzte Derby der Saison ansteht. Legt man auswärts zwei Siege vor, wäre der Druck im Derby für GC gleich Null und wer weiss, vielleicht geht dann ja doch noch was gegen vorne in der Tabelle...

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