Nachdem
das Spiel zweimal wegen Unbespielbarkeit des Terrains verschoben
werden musste, wollten die beiden Vereine das Spiel am 11.
März nachholen. Zu dem später mehr. Die SBB hat auf die
Reklamationen vieler Reisenden nach dem Cupspiel in Bern reagiert
und den GC-Fans sogar zum Spiel in Aarau
einen Extrazug zur Verfügung gestellt. Die Abfahrtszeit wurde
auf 16h50 gelegt. Die Quittung kam prompt. Es fanden sich gerade
mal
um die hundert Personen in den Waggons ein. Nach gut 20 Minuten
Zugfahrt erreichte man Aarau, wo praktisch für jeden Fan ein Polizist
wartete. Nach einigen Minuten Fussmarsch erreichte man viel zu
früh das Brügglifeld, trotz der frühen Anspielzeit
wars noch zu früh! Fazit: gut gemeint SBB, allerdings am Ziel
vorbeigeschossen.
Der Rasen im Stadion sah trotz der Regenfälle in den Tagen
zuvor (noch) nicht allzu schlecht aus. Nachdem das letzte Gastspiel
der
Grasshoppers beim FC Aarau vor anderthalb Wochen mit 3:0 letztlich
klar ausgefallen ist, waren die Spieler heute auch im Kopf etwas
mehr gefordert. Manchmal hat man das Gefühl es wird jetzt
automatisch wieder so laufen, was bekanntlicherweise eher selten
der Fall
ist. Nach der Heimpleite gegen Sion war allerdings so oder so eine
klare Reaktion zu erwarten. Bei GC kam Smiljanic nach nur 45 Minuten
Spielpraxis mit der U21 am Sonntag zuvor, wieder ins Team. Die
defensive Ordnung machte ihrem Namen keine Ehre, da stimmte zu
vieles nicht,
was nicht zwingend für die schnelle Rückkehr des Innenverteidigers
spricht. In der Gästekurve gabs zum Einmarsch der Spieler
eine Spruchbandaktion zur abermal durch die Championsleague aufdiktierte
Anspielzeit von 18h45 unter der Woche. Was das bringen soll wird
wohl nie jemand verstehen (die Matchzusammenfassung des Nachtragsspiels
kam übrigens erst wenige Minuten vor Mitternacht, da noch
die Verlängerung
und das Penaltyschiessen, einer nicht Livepartie, vollständig
aufgezeichnet wurde!) Vom Spiel in Halbzeit 1 gibts ausser einem
Pfostenschuss des Heimteams und den zwei Verwarnungen
für Daprelà und Salatic, welche beide eine automatische
Spielsperre erhalten werden, nichts weiteres zu erwähnen.
In der Pause versuchten die Junioren aus dem Acker wieder einen
Fussballplatz zu machen.
Cabanas musste mit muskulären Problemen in der Garderobe bleiben,
für ihn kam ein neues, allerdings nicht unbekanntes Gesicht.
Felix Magro aka das ewige Talent lief auf, weshalb bleibt wohl
das Geheimnis
von Trainer Latour. Magro hat in den bisherigen Einsätzen
mit der U21, wo er eigentlich plangemäss auch bleiben sollte,
nichts gezeigt. Auch heute konnte er keine nennenswerten Akzente
setzen. Nach einer Stunde musste mit Voser der nächste
Spieler unverhofft den Platz verlassen (Rückenprobleme warens
bei ihm). Nur wenige Minuten später gabs endlich ein Tor,
leider - aus GC Sicht. Die Führung für den FCA war
jedoch nicht unverdient. Die Hoppers hatten weiterhin
keine Lust etwas gescheites anzustellen. Erst ab der 80. Minute
hatte man erstmals das Gefühl das sie doch noch etwas erreichen
wollten. Mit Alessandro Riedle (unter den Augen seines Vaters)
durfte ein
weiterer U21 Spieler das erste mal in der höchsten Liga
ran. Er brachte etwas Schwung in den letzten 5 Minuten, mehr
konnte
aber
auch er nicht tun. 3'600 Zuschauer sahen somit die dritte Niederlage
von GC in Serie,
ungewohnt. Das im Anschluss an die Partie von GC-Seite wieder
über den Platz gejammert und die harte Belastung in
den Vordergrund gerückt wurde, ist absolut unverständlich.
Wie eingangs erwähnt
wollte man an diesem Datum spielen, wo man doch wusste das das
Wetter mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gut sein wird und
man bereits
in der Woche zuvor ein Mittwochsspiel zu absolvieren hat. Das
die Personaldecke durch verletzte und gesperrte Spieler
auch einmal nicht
allzu gross sein kann, das kann man zwar nicht wissen, man muss
aber damit rechnen. Viel eher müsste man die Gründe
hinterfragen weshalb es überhaupt
so weit kommt, das solchen Gegnern nicht Paroli geboten werden
kann, stellt der Verein doch Ansprüche europäisch zu
spielen.
Nun gehts bereits am Sonntag in Bellinzona weiter, wo es zum
Brüderduell
zwischen den Feltschers kommen wird. Der Extrazug dürfte
dann hoffentlich wieder besser besucht werden, locken doch warme
Temperaturen
im
Tessin. Ein Sieg ist schon fast Pflicht, will man den Gegner
nicht auf 9 Punkte herankommen lassen.