:: Young Boys - Grasshoppers

Ganz unglücklich war im GC-Lager wohl niemand als die Cuppartie am Donnerstagabend bis ins Elfmeterschiessen ging. Man erhoffte sich insgeheim das sich bei den Bernern für das heutige Spiel die Müdigkeit negativ auswirken könnte. Motivationsmässig war der Finaleinzug von YB sicherlich besser als das kurze Strohfeuer, welches bei GC letzten Samstag im Letzigrund gegen den selben Gegner nach der Pause, kurzzeitig entfacht wurde. Viele Fans glaubten auch nicht wirklich das der Aufwärtstrend nun Einzug halten würde und blieben dem Spiel fern. Der Extrazug schlecht um nicht zu sagen sehr schlecht ausgelastet. Beim Bahnhof Wankdorf angekommen, wurde der kleine friedliche Mob von viel Polizei erwartet. Man durfte feststellen das man in der Hauptstadt auch mal etwas sinnvolles auf die Beine stellen konnte. Jede Seitengasse wurde mit Polizisten abgeriegelt, so dass der Gästeblock ohne jegliche Kontaktmöglichkeiten erreicht wurde. Ein kleiner Fehler, der ohne Folgen geblieben ist, gabs dennoch zu verzeichnen. Jegliche weiteren YB-Fans welche mit den Zügen anreisten, wurden durch die selbe „Gasse“ an den noch vor dem Stadion verweilenden GC-Fans vorbeigelotst. Da es sich dabei hauptsächlich um Familien handelte, passierte dabei nichts.
Trainer Latour änderte die Startformation gegenüber dem letzten Spiel kaum. Der gesperrte Cabanas kam anstelle von Magro wieder in die Startformation. Die Hoppers konnten in der 22. Minute durch einen feinen Trick von Corner Schütze Dos Santos, welcher auf den anbrausenden Schultz zurücklegte, in Führung gehen. Der Leihspieler aus Wohlen traf zum ersten mal im GC-Dress. Erwähnenswert bleibt in der 1. Halbzeit nur noch die gelbe Karte von Linz. Dieser knallte den Ball in die Beine des Linienrichters, welcher die drei klaren, aufeinander folgenden Fouls direkt vor seiner Nase nicht angezeigt hatte. Man hätte sich in dieser Situation auch nicht beklagen dürfen, wenn die rote Karte gezückt worden wäre.
Die zweite Hälfte dann wieder eine zum vergessen. YB wechselte nach einer Stunde Super-Joker Doumbia ein, dieser wird gleich lanciert und ballert über den Kopf von Jakupovic zum 1:1 ein. Der Druck auf die Gäste von nun an noch grösser, dennoch wird versucht endlich mal einen Ball aufs Tor von Wölfli zu bringen. Roland Linz wird im Strafraum von hinten kaum sichtbar berührt und fällt. Schiedsrichter Kever zögert keine Sekunde und unterstellt dem Österreicher eine Schwalbe und stellt ihn mit gelb-rot vom Platz. Kaum ist der Stürmer in den Katakomben verschwunden, gehen die Berner mit 2:1 in Führung. Wenig später fällt auch noch das 3:1, das 4:1 in der Nachspielzeit wird wegen Offside aberkannt. Einen Sieg hat kaum jemand erwartet, das die Mannschaft aber endlich mal zeigt das sie kämpfen kann und will, darauf hoffte man erneut vergebens. So verliessen die rund 300 Gästefans das Stadion enttäuscht, aber friedlich.
Nun kommt es am kommenden Donnerstag im Letzigrund zum Spiel gegen den Publikumsschwächsten Gegner aus Vaduz. Der Minusrekord aus der Hinrunde vom Spiel gegen Bellinzona (3'400) dürfte neu aufgestellt werden. Vaduz ist nicht nur letzter in der gesamt Tabelle, sie sind auch in der Rückrundentabelle auf dem letzten Platz, könnten allerdings mit einem Sieg, in dieser Hinsicht mit dem Rekordmeister punktemässig gleichziehen, traurig aber wahr.

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