Die Rollen vor dem Derby an diesem
Samstag waren klar verteilt. Währenddem GC von den Medien bereits in die erste
Liga geschrieben wurde, steht dem FCZ ein Duell mit Real Madrid bevor.
Trotz dieser Umstände und der angeblich 200’000 Fans des
Stadtrivalen, fanden sich nur knapp 15’000 Zuschauer im Stadion
ein. Im Vergleich zur enttäuschenden Heimniederlage gegen Xamax
konnte Trainer Sforza auf den wiedergenesenen Menezes setzen - ausserdem
bekamen Callà und Schultz wieder die Chance von Beginn an
zu spielen. Der bisher glücklose Rennella figurierte aufgrund
einer Verletzung nicht im Kader.
Zum Einmarsch der Teams gab es im “Gästesektor” Spruchbänder
zu sehen, währenddem die FCZ-Fans sich an einer 3D-Choreographie
versuchten.
Das Spiel wurde zur Überraschung vieler GC Fans erneut von Cyrill
Zimmerman geleitet, also von dem Schiedsrichter, der im letzten Meisterschaftsspiel
zwei strittige Elfmeter gegen GC gepfiffen hatte. Ausserdem liegt
der letzte Sieg in einem Meisterschaftsspiel unter Zimmermanns Leitung
bereits über drei Jahre zurück (Yverdon-GC 0:1, vom 20.04.2006).
Trotzdem verlief die Anfangsphase des Spiel so, wie es bereits in
vier der letzten fünf Meisterschafts-Derbies vonstatten ging – GC
erzielte eine frühe Führung. Lulic hatte sich auf der linken
Seite schön durchgesetzt und von der Grundlinie in die Mitte
gespielt, von wo Zarate den Ball über die Linie drücken
konnte. Wie so oft in den Spielen gegen den FCZ hielt die Konzentration
nicht sehr lange an. Wieder war Lulic entscheidend beteiligt, da
er den Ball in der Abwehr leichtfertig verlor und nur Sekunden später
war Sommer bezwungen. Erfreulicherweise konnte GC in der Folge weiterhin
gut mithalten und spielte auch gut nach vorne. Lulic zog von der
Strafraumgrenze ab – der Ball kam vom Pfosten zu Callà und
von da ins Tor, doch der Linienrichter hatte etwas dagegen. Weiterhin
stand es 1:1, bis kurz vor der Pause. Wie schon gegen Xamax musste
GC kurz vor dem Pausentee noch einen Gegentreffer hinnehmen.
Nach der Pause dauerte es seine Zeit, bis die Teams wieder ins Spiel
zurückgefunden hatten und leider war es der FCZ, der den Schalter
zuerst wieder umlegen konnte. GC verlor wieder einmal in der Vorwärtsbewegung
leichtsinnig den Ball – im darauffolgenden Konter fiel das
Tor zum 1:3 aus GC-Sicht. Sforza reagierte und brachte sowohl Cabanas
für Dos Santos, als auch Ben Khalifa für Callà in
die Partie. Jedoch war es wieder der FCZ, der im Angriff war und
sich durch die GC-Reihen hindurchspielen konnte – das 1:4 und
somit die vermeintliche Entscheidung. Das dachten sich auch die Spieler
des Heimteams und vergassen im direkten Gegenzug den jungen Ben Khalifa,
der wunderschön zum 2:4 einschiessen konnte. Und damit war es
noch nicht zu Ende. Nach guten 80 Minuten spielte sich GC vor das
Tor, Ben Khalifa leitete weiter zu Zarate und dieser stellte den
Anschluss wieder her. Leider brachte die Schlussoffensive nichts
Zählbares mehr. Mit dem Schlusspfiff gab es noch einige Diskussionen
unter den Spielern, weil Zarate etwas ungestüm in den Strafraum
eindrang, weiter geschah jedoch nichts mehr. Die Hoppers mussten
eine weitere bittere und unnötige Derby-Niederlage verdauen,
weil der Gegner einfach deutlich effizienter war. In den kommenden
Spielen gegen Chiasso (Cup) und Aarau (Meisterschaft) gilt es nun
für den weiteren Verlauf der Saison Selbstvertrauen zu sammeln.